Nachtisch, Kuchen oder andere Süßspeisen ohne Schokolade wurden von mir lange Zeit als Gerichte ohne Daseinsberechtigung betrachtet. Ich muss sagen, dass es mir bei vielen asiatischen Desserts oder Süßigkeiten immer noch so geht, dass ich tatsächlich darauf verzichten könnte. Sesameis, Cremes aus grünem Tee oder roten Bohnen brauche ich nicht. Ich war schon ziemlich oft sehr enttäuscht, wenn ich einen derartigen Nachtisch im Restaurant bestellt habe und sich bei mir einfach nicht das Glücksgefühl einstellen wollte, das ich normalerweise bei leckeren Desserts bekomme.
Was ich aber wirklich schätzen gelernt habe, sind Baklava. Kleine türkische Gebäckstückchen, vor Honigsirup triefend, ohne Schokolade, dafür mit guter Butter und vielen Nüssen.
Vor Jahren habe ich schon mal Baklava gemacht und den gekauften Filoteig verflucht. Trocken, brüchig und schon in Fetzen hängend habe ich ihn aus der Verpackung genommen. Dieses Mal habe ich einen anderen verwendet, der wunderbar geschmeidig war und sich hervorragend verarbeiten ließ. Klebrig, blättrig und saftig sind sie geworden.
Allerdings darf man die Macht des Zuckersirups nicht unterschätzen. Einen Tag durchziehen lassen wirkt Wunder, ich hatte zwei Stunden nach dem Übergießen bereits ein Stückchen für mich und den Liebsten beiseite gestellt und der Sirup war bei weitem noch nicht in die unteren Nuss- und Filoschichten durchgedrungen, so dass das Ganze eine eher trockene und bröselige Angelegenheit war.
Am nächsten Tag und zwei Tage später hingegen: Träumchen!
Mit den Nusschichten, in die Zimt hinein kommt und dem Honiggeschmack passen auch diese kleinen Köstlichkeiten zum Adventskaffee und in die Vorweihnachtszeit. Wichtig ist nur, dass der Sirup nicht allzu dickflüssig und fest wird, ihr ihn also nicht zu lange köcheln lasst. Meine 20 Minuten waren zu viel des Guten (gut, ich habe aber auch einfach die Zeit vergessen), so dass er zu hart wurde und somit die Baklava auch etwas fester als normal. Eigentlich sollten sie weich und saftig sein. Meine waren etwas knuspriger aber nach ein bis zwei Tagen auch herrlich saftig.
Vorbereitung | 30 Minuten |
Kochzeit | 20 Minuten |
Portionen |
Stück
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- 20 Filoteigblätter (aus der Kühltheke)
- 250 g Butter
- 100 g gemahlene Mandeln
- 150 g gehackte Haselnüsse
- 20 g Zucker
- 2 TL Zimt
- 150 ml Wasser
- 125 g Honig
- 180 g Zucker
- 1/2 Zitrone
- 25 g Pistazien, gehackt
Zutaten
Für das Gebäck
Für den Sirup
Zur Deko
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- Die Butter in einem kleinen Topf schmelzen und beiseite stellen.
- Eine quadratische (oder rechteckige) Auflaufform mit ein wenig Butter einfetten.
- Backofen auf 180°C Umluft vorheizen.
- Mandeln, Haselnüsse, Zucker und Zimt miteinander vermischen.
- Die Filoteigblätter auf die Größe der verwendeten Auflaufform zuschneiden. Ein Blatt in die Auflaufform legen, mit der flüssigen Butter bepinseln und das nächste Blatt darauf legen, wieder bepinseln und so weiter. Eine Schicht von 5 Blättern auf diese Weise einschichten.
- Ein Drittel der Nussmischung großzügig auf dem fünften Blatt Filoteig verteilen. Weitere 5 Schichten Filoteig und Butter einschichten.
- Die Hälfte der verbliebenen Nussmischung darauf verteilen und wieder 5 Schichten Filoteig und Butter darauf geben.
- Zum Schluss die restliche Nussmischung auf auf die Filoschicht geben, mit den letzten 5 Blättern abschließen (einpinseln nicht vergessen!)
- Mit einem scharfen Messer die Baklava in kleine Rechtecke, Quadrate oder Rauten schneiden.
- Form in den vorgeheizten Backofen geben und ca. 25 Minuten backen, bis die oberen Blätter eine goldgelbe Farbe haben. Das kann, je nach Backofen, länger oder kürzer als 25 Minuten dauern.
- Saft der halben Zitrone auspressen.
- Wasser, Honig und Zucker zum Kochen bringen und 10 Minuten auf leichter Flamme köcheln lassen. Zum Schluss den Zitronensaft unterrühren.
- Baklava aus dem Ofen nehmen und 5 Minuten in der Form stehen lassen.
- Sirup darüber gießen, gehackte Pistazien darüber streuenund mindestens 12 Stunden, am Besten über Nacht durchziehen lassen.
- Mit einem starken türkischen Mokka oder Tee genießen.
Na, ist das was für euch? Ich empfehle: Nachbacken und ausprobieren! Es lohnt sich und schmeckt intensiv nach Honig! Die gute Butter, von der immerhin eine ganze Packung hineinkommt, schmeckt auch nicht unangenehm heraus. Sie macht alles schön saftig und die obere Teigschicht herrlich knusprig.
Die verwendeten Nüsse kann man übrigens abwandeln, wie man lustig ist. Ich habe Haselnüsse und Mandeln verwendet, man kann aber auch Pistazien oder Walnüsse oder eine ganz eigene Mischung an Lieblingsnüssen verwenden. Pistazien waren bei mir dieses Mal nur zur Deko in Aktion, die nächste Variante bekommt aber eine komplette Mandel-Pistazienfüllung, glaube ich.
Herzliche Grüße,
Vimala
Die sehen absolut köstlich aus. Leider kenne ich keine Grenzen beim Essen, wenn so etwas Leckeres herumsteht .
Liebe Grüße, Achim
Danke Achim, bei denen ist das Aufhören aber auch wirklich schwer…
Oh … Baklava. Mal ehrlich. Baklava zählen doch nicht als Süßspeise oder Dessert. Ich bin fest davon überzeugt, dass Baklava von dem Teil der Pharmaindustrie erfunden wurde, der Insulinpräparate herstellt. 😉
…
Habe ich erwähnt, dass ich Baklava liebe? Und dass ich jetzt ganz üblen Hunger habe?
Du wohnst doch in Ba-Wü, wo die Läden bis 10 aufhaben. Fix Filoteig kaufen und loslegen. 🙂 Dann kannst du morgen zum Frühstück Baklava essen 🙂
Da bekomme ich gleich so einen “schrecklichen” Heißhunger! Dieses Rezept werde ich unbedingt auch einmal ausprobieren! Diese kleinen süßen Köstlichkeiten haben mich auch deshalb sofort angesprochen, weil ich Honig, Zimt und Butter liebe! 🙂
Danke für den tollen Beitrag!