Kurz zur Erklärung, hinter Dal Masala Kofta verbirgt sich nichts anderes als die verwendete Hauptzutat, nämlich Dal = Linsen, die verwendeten Gewürzmischung = Masala sowie die Form nämlich Bällchen = Kofta.
Insbesondere die Bezeichnung der Bällchen findet sich nicht nur im indischen Sprachraum, sondern auch in Osteuropa, der Türkei, Nordafrika bis hin eben nach Indien unter Köfte, Kofta, Kufta, Kifta und vielen anderen Varianten wieder.
Die Bällchen können aus Fleisch, Gemüse oder Hülsenfrüchten zubereitet werden. Sie unterscheiden sich übrigens von den Falafel dadurch, dass sie nicht frittiert werden, sondern in einer Sauce mit geschmort oder ganz normal angebraten werden.
Genug der Warenkunde, in den Weiten und (Un-)Tiefen des Internet findet ihr genügend Informationen, wenn es euch interessiert.
Ein bisschen muss ich aber noch über die Verwendung des Wörtchens “vegan” im Zusammenhang mit Fleischersatzprodukten schimpfen. Neulich begegneten mir im Regal “Vegane Hühnerschnitzel”. Da echauffiere ich mich ganz fürchterlich, weil ich mich frage, warum es nicht einfach veganes Weizenschnitzel (oder was auch immer darin enthalten ist) heißen kann? Ist eine vegane Carbonara überhaupt eine Carbonara? Oder kann ich nicht einfach sagen, dass es eine Nudelsauce mit Sojasahne und Räuchertofu ist? Mir geht es gar nicht darum, Ersatzprodukte zu verteufeln aber nennt das Kind doch beim Namen. Auch die Zielgruppe ist mir nicht ganz klar. Die Veganer, die ich so kenne und sehr schätze, legen in erster Linie darauf Wert, gesunde, frische, saisonale und regionale Produkte zu verwenden. Also eben nicht diese Fertigprodukte, die da als Schnitzel, Wurst oder sonst was angepriesen werden. Bis auf die Tatsache, dass (hoffentlich) keine tierischen Zutaten enthalten sind, sind diese Produkte bestimmt auch nicht gesünder, als die tierischen Geschwisterprodukte, oder? Ein Blick auf die Zutatenliste enthüllt nämlich größtenteils Zusatz- Füll- und Aromastoffe, auf die doch auch viele dankend verzichten möchten. Egal ob vegan oder nicht.
Warum ich hier etwas planlos in der Gegend herum schimpfe, hat nur damit zu tun, dass ich neulich auf “vegane Hackbällchen” gestoßen bin, die aus Soja, Weizen und Hülsenfrüchten bestanden. Kann man sie dann nicht auch so nennen?
Deshalb gibt es jetzt bei mir also Linsenbällchen, indisch gewürzt und mit einer feinen Tomatensauce. Tomatensauce und Linsen sind vegan, der Joghurt oben drüber nicht, aber das kann man ja ersetzen, wenn man mag.
Dazu gibt es Reis, es passt aber auch Fladenbrot oder ihr macht die Linsenbällchen ohne Sauce und behandelt sie wie Falafel. Als Burgerbelag eignen sie sich nämlich auch hervorragend! Als Partyhäppchen habe ich sie auch schon serviert, entweder mit Chutney oder etwas BBQ Sauce waren sie im Nu verspeist.
Man ist zeitlich ein bisschen damit beschäftig, das Gute ist aber, es erfordert relativ wenig Feingefühl. Die Zutaten für die Sauce schneide ich nur ganz grob, weil sie am Ende eh komplett püriert wird. Das heißt, ich muss mich nicht großartig mit Schneiden aufhalten und kann sogar relativ zerstreut und nicht ganz bei der Sache dieses Gericht kochen.
Lediglich bei den Linsenbällchen etwas vorsichtig sein beim Wenden in der Pfanne, weil sie zwar schön locker sind, deshalb aber auch leichter auseinander fallen. Das könnt ihr allerdings mit einer Handvoll Semmelbröseln elegant vermeiden.
Die Sauce ergibt mit diesem Rezept ungefähr 1,5 Liter. Ich habe davon gerne auf Vorrat, weil ich sie mir dann schnell mit ein bisschen Reis oder Nudeln warm machen kann, oder, etwas gestreckt, als Suppe löffele.
Indische Linsenbällchen
Zutaten (für ca. 16 Bällchen)
200g rote Linsen
150g Bulgur
600ml Gemüsebrühe
1 rote Zwiebel
1 EL Kreuzkümmel
1 EL gemahlener Koriander
2 EL Tomatenmark
1 EL frische gehackte Petersilie
n.B. Semmelbrösel
Salz, Pfeffer.
2 EL Pflanzenöl zum Braten
Zubereitung
Zwiebel fein hacken (oder im Food Processor pürieren). Linsen mit Gemüsebrühe zum Kochen bringen, Bulgur und Zwiebeln hinzufügen und 10 bis 15 Minuten köcheln lassen. Tomatenmark, Kreuzkümmel sowie Koriander hinzugeben und gut verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn die Flüssigkeit komplett verdampft ist, vom Herd nehmen und gut abkühlen lassen. Frische Petersilie unterheben und aus der Masse Bällchen formen. Mit nassen Händen geht das am Besten. Wenn die Bällchen dennoch auseinander fallen, 1/2 EL Semmelbrösel unterkneten und nochmals versuchen.
Die Bällchen kurz im Pflanzenöl knusprig anbraten und entweder mit Sauce und Reis oder als Snack zwischendurch genießen.
Tomatensauce mit Garam Masala
Zutaten (ergibt etw. 1,5l Sauce)
2 EL Garam Masala
2 TL Ingwerpaste
2 EL Pflanzenöl
1 rote Zwiebel
3 Zehen Knoblauch
1 EL Tomatenmark
300g frische Tomaten
400g ganze Tomaten im Saft (Dose)
200ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer nach Belieben
Zubereitung
Zwiebeln und Knoblauch grob hacken. Tomaten je nach Größe vierteln oder halbieren. In einem großen Topf Pflanzenöl erhitzen und Garam Masala mit Ingwerpaste anrösten. Sobald sich das Aroma der Gewürze entfaltet, die Zwiebeln und den Knoblauch hinzufügen und mitbraten. Tomatenmark hinzufügen, gut unterrühren und die frischen Tomaten, die Dosentomaten sowie die Gemüsebrühe dazu geben. Sobald die frischen Tomaten weich sind, alles mit dem Zauberstab pürieren und nochmals ca. 15 Minuten auf kleiner Hitze köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und nach Belieben noch mal Garam Masala dazu geben.
Linsenbällchen mit Tomatensauce, Basmatireis und etwas Minzjoghurt servieren.
Lasst es euch schmecken!
Herzliche Grüße,
Vimala
Mhm … Vegane Hackbällchen sind ja okay, weil man sich einbilden kann, die Grundlage wurde wirklich gehackt. Aus der Haut gefahren bin ich zuletzt bei “Veganen Hähnchen-Nuggets”. Das Vegane Huhn hätte ich ja gern gesehen. ^^
Köfte mit Linsen also … Ich müsste mal wieder Köfte machen. Mit Linsen und Lamm? Mhm … *grübel, sabber, wegwisch*
Lamm ist eines der wenigen Dinge, die hier nicht verarbeitet werden dürfen. Mag der Liebste nicht. Schade schade. Vielleicht setze ich mich aber mal drüber hinweg. Auf Lamm hätte ich nämlich in der Tat auch mal wieder Lust.
Das Problem kenne ich. Ich muss es auch immer für mich allein machen. Und weil man Lammhack so selten bekommt (und ich Fleisch mit dem Messer ungern hacke) lohnt es sich viel zu selten.
Mhh super lecker. Ich habe vor einer Weile fast genau das gleiche Rezept gepostet und biin seither ganz verliebt in die Linsenbällchen=) Falls du mal vorbeischauen möchtest: http://excusemebutitsmylife.blogspot.ch/2016/02/linsenballchen-in-kokossoe.html
Liebe Grüsse,
Krisi
Danke liebe Krisi, ich habe schon bei dir vorbei geschaut und einen Kommentar hinter lassen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob es funktioniert hat. Deine Linsenbällchen sehen ebenfalls sehr lecker aus und die Kokosnuss ist eine schöne Abwechslung!
Liebe Grüße, Vimala