Der Winter hat sich nach wie vor noch nicht dazu entschlossen, seinen Rückzug anzutreten, daher gibt’s wieder was Warmes für die Seele/den Bauch.
Wenn es um hausfrauliche Tätigkeiten bei den Amerikanern geht, kommt man um eine gewisse Martha Stewart einfach nicht herum. Sie ist die “domestic goddess” (häusliche Göttin?) der USA und kann einfach alles. Werkeln, backen, kochen, dekorieren, Hochzeiten ausrichten, Wohnungen und Häuser einrichten, Blumen arrangieren, Modetips geben… die Frau hat sich so über die Jahre ein Milliardenimperium aufgebaut und auch ich stöbere immer mal gerne auf ihrer Homepage.
Als ich nach einer Möglichkeit gesucht habe, Heidelbeeren irgendwie zu verarbeiten, bin ich auf dieses Rezept gestoßen. Normalerweise heißen die Gerichte, bei denen eine süße Fruchtfüllung mit Teigkrümeln bestreut und im Ofen gebacken werden, “Crumble”. Das wäre im Deutschen unser Streusel allerdings ohne Boden. “Crisp”, also das, was Martha in dem oben verlinkten Rezept präsentiert, unterscheidet sich vom Crumble eigentlich nur durch die zusätzliche Verwendung von Haferflocken.
Es gibt übrigens nach ähnlichem Prinzip noch die Variante “Cobbler”, bei dem die Früchte mit kreisförmig ausgestochenem Plätzchenteig belegt werden.
Nachdem ich Marthas Variante, den Blueberry Crisp ausprobiert und für “ganz okay” befunden hatte, wollte ich das Ganze noch an meinen Geschmack anpassen. Die Obstfüllung war toll, aber Haferflocken gefallen mir in Streuseln nicht so gut. Relativ zügig fiel mir die für mich einzig wahre Kombination ein: Schokolade & Erdnussbutter.
Weil so eine Auflaufform ja selten schöne Bilder hervor bringt, wie zuletzt bei der Gemüselasagne sichtbar, wollte ich zumindest die Streusel hübsch gestalten. Den Teig habe ich also halbiert und zur einen Hälfte Kakaopulver eingeknetet. Statt normaler Butter hatte ich Erdnussbutter verwendet, da kann man noch ein paar gehackte Erdnüsse unterheben, muss man aber nicht.
Der Geschmack ist ein Gedicht. Salzige Erdnussbutter, süße Früchte, eine leichte Schokonote und zu guter Letzt eine traumhafte Karamellsauce. Perfekt für diese grauen Tage, an denen man sich einfach mit einer Schüssel Blueberry Crumble auf dem Sofa zusammen rollt und staffelweise Serien schaut.
So ein Crumble ist übrigens wirklich perfekt für Leute, die nicht gerne backen. Man rührt das Obst in einer Schüssel zusammen, den Teig in einer anderen und wirft am Ende alles in eine Auflaufform. Muss nicht hübsch aussehen, nach 50 Minuten ist es in jedem Fall fertig und man kann es mit Eis oder einfach so servieren.
Heidelbeeren eignen sich, wie Äpfel, hervorragend für so ein Crumble weil sie während des Backens einiges an Flüssigkeit verlieren und somit eine leckere Fruchtsauce entsteht. Je nachdem, wie dickflüssig die Sauce sein soll, variiert man einfach die Menge der Speisestärke, mit der man das Obst vorher zusammen rührt.
Auch der Streuselteig kann an den eigenen Geschmack angepasst werden. Mit Nutella, anstatt Erdnussbutter, oder einfach normaler Butter und Mehl, gemahlenen Nüssen, Zimt, dem Abrieb einer Zitrone oder Orange, seid ruhig kreativ!
Mit diesem Beitrag nehme ich übrigens an dem Backevent von Tina in the Middle teil. Bei ihr kann man nämlich unter anderem eine Gewürzmischung von Chailove und einen Westwing Gutschein gewinnen. Solche Dinge kann man immer immer immer gebrauchen, finde ich.
Heidelbeeren mit Schoko-Erdnussbutter-Streusel (Blueberry chocolate peanut butter crumble)
Zutaten (für 3 Portionen)
Für die Fruchtfüllung
300g Heidelbeeren (TK)
75g Zucker (braun oder weiß)
1 1/2 EL Speisestärke
2 EL Zitronensaft
Für die Streusel
120g Erdnussbutter
100g Mehl
20g brauner Zucker
50g gemahlene Erdnüsse
20g Kakao
Zubereitung
Den Backofen auf 160°C Umluft vorheizen.
Für die Füllung die Heidelbeeren mit Zucker, Speisestärke und Zitronensaft verrühren. In eine Auflaufform geben.
Für den Streuselteig alle Zutaten bis auf den Kakao zu einer homogenen Masse verkneten. Gegebenenfalls etwas mehr oder weniger Mehl nehmen. Wenn die Masse zu krümelig ist, noch etwas Erdnussbutter hinzu geben, wenn sie zu klebrig ist, noch zusätzlich Mehl hinein mischen.
Den Teig halbieren und den Kakao in eine Hälfte geben. Gut verkneten.
Abwechselnd den Teig in Streuseln über die Füllung streuen und im Ofen ca. 40 bis 50 Minuten backen. Die Streusel müssen knackig goldbraun sein und die Heidelbeerfüllung sollte leise vor sich hin blubbern.
Da ich ja noch etwas von einer Karamellsauce gesagt hatte, gehört auch diese natürlich zum Rezept. Im Gegensatz zu meiner neulich geposteten Joghurt-Karamellsauce ist dies eine klassische Zucker-Butter-Sahne-Sauce. Leicht, vitaminreich und gesund, wie es halt so ist.
Karamellsauce
Zutaten (für ca. 400ml)
225g Zucker
60ml Wasser
60g Butter
180ml Sahne
1 Prise Salz
Zubereitung
Zucker und Wasser in einem kleinen Topf unter mit einem Holzlöffel ständig rühren, bis die Masse kocht. Dann die Hitze etwas herunter drehen und nicht mehr rühren. Warten, bis die Mischung eine goldgelbe Farbe annimmt. Dies kann gerne 20 Minuten dauern, aber aufpassen, dass das Karamell nicht zu dunkel wird. Sobald der gewünschte Farbton erreicht wird, den Topf vom Herd nehmen und die Butter hinzu geben. So lange mit dem Holzlöffel verrühren, bis die Butter geschmolzen ist. Anschließend nach und nach die Sahne, ebenfalls unter Rühren, eingießen. Zuletzt die Prise Salz dazu geben und die Karamellsauce in ein Glas füllen. Im Kühlschrank aufbewahren, dort wird sie etwas fester.
Der Liebste meinte, ich hätte mich mal selber übertroffen. Ganz bescheiden muss ich zustimmen. Die Geschmackskombination aus Erdnuss, Kakao, Heidelbeeren und Karamell ist einfach unschlagbar und man würde gerne ganz ungeniert den Teller abschlecken. Machen wir nicht, mit dem Löffel wird aber doch so weit wie möglich abgekratzt, was geht.
Hier war ich noch lange nicht fertig. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren!
Herzliche Grüße,
Vimala
“…eine klassische Zucker-Butter-Sahne-Sauce. Leicht, vitaminreich und gesund, wie es halt so ist.” Ich musste schon sehr schmunzeln 🙂
Ich will das jetzt sofort essen! Jede Zelle meines Körpers schreit gerade nach diesem Crumble…
Hihi, ich kann es nur empfehlen. Auch ohne die (etwas aufwändigere) Karamellsauce schmeckt der Crumble herrlich und ist total einfach! 🙂 Leicht, vitaminreich und gesund. Stimmt schon so in etwa 😉
Erdnussbutter in den Streuseln *zückt seinen Notizblock* Das wird Bruderherz gefallen.
…
Ich mag den Crisp je nach Obst lieber, beim Apfel muss es Crisp sein, weil es mir sonst zu matschig wird. Wenn du nicht prinzipiell gegen Flocken und co. bist, versuch es statt Haferflocken mal mit einer möglichst ungesüßten Nuss-Müsli-Mischung aus verschiedenen Flocken. Die nehme ich in solchen Fällen meistens. Gibt dem Ganzen auch noch mal einen netten Pfiff.
…
Und jetzt brauche ich dringend mal wieder einen Anlass zum Crumblen. *gg*
Ah guter Tip. Es kann auch sein, dass ich einfach die falschen Haferflocken genommen habe. Vielleicht wären zartschmelzend besser gewesen, ich hatte nämlich nur noch kernige hier, weil wir eh so selten Haferflocken haben.
Gegen das Matschgefühl kommen bei mir halt noch Nüsse oder so etwas rein und prinzipiell brauner Zucker, das sorgt auch immer für zusätzlichen “crisp” 🙂 Es gibt immer Anlass zum Crumblen, finde ich.
Nutella in Streuseln geht übrigens auch, wie ich finde. Probier mal Nutella und Erdnussbutter. Dann kannste halt den Rest vom Tag nix mehr essen 😀
So oft hab ich mir schon vorgenommen endlich auch mal ein Crumble zu machen. Jetzt nehme ich es mir dank dir schon wieder vor. Es sieht soo verdammt lecker aus! 😀 Hoffentlich komme ich wirklich bald mal dazu 🙂
Liebe Grüße Jessie
Danke liebe Jessie! Ich liebe Crumbles vor allem, weil man sie auch so schnell gemacht hat und so gut die Portionsgröße anpassen kann. Selbst für eine Person geht sowas total easy 🙂
Liebe Grüße, Vimala
Die besten Rezepte aus dem Backevent - Bitte voten!!! - Tina In The Middle
[…] von Alles von Herzen hat ein Blueberry Crumble […]
In eigener Sache: Gebt ihr mir eure Stimme? – Alles von Herzen
[…] gibt es deshalb kein Rezept sondern lediglich einen kleinen Aufruf. Erinnert ihr euch noch an mein Blueberry Crumble mit Erdnussbutter-Schoko-Streuseln? Damit hatte ich an dem Gewinnspiel von Tina in the Middle teilgenommen und nun hat sie zur […]