Nachdem meine letzte Käsekuchenaktion leider völlig in die Hose ging (ich berichtete), habe ich ein wenig nachgedacht und mir überlegt, was für eine Alternative ich ausprobieren könnte, jetzt wo mein Karma nicht mehr schmollt. Mir fiel unser Lieblingsitaliener und das dort erhältliche, sagenhafte Ricottatörtchen ein, mit dem ich bereits das ein oder andere Mal ein herrliches Abendessen abgeschlossen hatte. Wenn ich nicht stattdessen eine Panna Cotta gewählt habe.
Weil es Panna Cotta neulich aber schon mal auf dem Blog gab, heute also ein Ricottatörtchen.
Mein erster gedeckter Kuchen, also mit Mürbteig oben, am Rand und unten. Ist total einfach, schmeckt himmlisch und aus den Teigresten lassen sich leckere Kekse zum Nachmittagskaffee backen. Rein theoretisch versteht sich. Der Liebste hat sie nämlich einfach zum Kuchen dazu verspeist und jetzt sind fast keine mehr da.
Ihr könnt euch natürlich die Arbeit sparen und lasst das mit der Verzierung und den Herzchen. Braucht’s nicht und war nur für’s Foto schöner. Außerdem brauchte ich ein wenig meditatives Arbeiten in der Küche, da bieten sich so filigrane Fummelarbeiten an.
Bitteschön, das Prachtstück von innen. Ich bin einigermaßen stolz, weil die Füllung cremig aber nicht zu mächtig schmeckt und der Teig durch eine ganz besondere Zutat herrlich aromatisch ist.
Klassischerweise kommt in einen Mürbteig Ei bzw. Eigelb. Ich habe stattdessen eine Kombination aus Rum und Zitronensaft als Flüssigkeit verwendet und kann es nur empfehlen. Ein Ei wiegt so zwischen 50g und 80g und so habe ich, nach der mir eigenen Logik kurzerhand 80g Rum und 20g Zitronensaft in den Teig geschüttet. Probiert es aus, der Geschmack ist genial.
Der Vanillezucker, der im Rezept angegeben ist, ist selbst gemachter, mit einer ausgekratzten Vanilleschote aromatisierter, normaler Zucker. Ein Päckchen Vanillinzucker sind 8g, das heißt, ihr bräuchtet schon ordentlich viele Päckchen, wenn ihr ersetzen wollt. Ich empfehle das selber ansetzen, ist aromatischer und schmeckt viel besser.
Ergänzung: 11 Päckchen Vanillezucker bitte nicht verwenden, stattdessen lieber normalen Zucker und das ausgekratzte Mark einer Vanilleschote nehmen.
Man kann natürlich auch noch frisches Obst in die Ricottamischung geben, ich wollte Aprikosen dazugeben, hatte aber vergessen, welche zu kaufen. Die Backzeit erhöht sich dann nochmal um 15 Minuten. Ihr könnt aber auch einfach etwas Fruchtkompott zu dem Törtchen servieren, wenn euch das Fruchtige fehlt.
Vorbereitung | 30 Minuten |
Kochzeit | 60 Minuten |
Wartezeit | 30 Minuten |
Portionen |
Stück
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- 160 g kalte Butter
- 255 g Weizenmehl (405)
- 1/2 TL Zimt
- 80 g brauner Rum
- 20 g Zitronensaft
- 2 g Salz
- 30 g Vanillezucker selbst gemacht, ansonsten normalen Zucker und das Mark einer ausgekratzten Vanilleschote.
- 500 g Ricotta
- 3 Eier
- 90 g Vanillezucker selbst gemacht, ansonsten normalen Zucker und das Mark einer ausgekratzten Vanilleschote.
- 1 Prise Zimt
Zutaten
Für den Mürbteig
Für die Füllung
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- Alle Zutaten mit der Küchenmaschine zu einem homogenen Teig verkneten.
- Teig in Frischhaltefolie einwickeln und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
- Alle Zutaten für die Füllung miteinander verrühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen und eine 20er Springform einfetten.
- Den Mürbteig nach der Ruhezeit aus dem Kühlschrank nehmen und den Teig halbieren. Eine Hälfte dünn kreisförmig ausrollen, bis die Teigplatte mehr Umfang hat, als der Boden der Springform.
- Die Form mit dem Teig auskleiden und überhängende Teigreste erstmal so belassen.
- Die Ricottafüllung in die Springform füllen und nun alles, was an Teig übrig steht, vorsichtig abschneiden.
- Die andere Teighälfte ebenfalls dünn ausrollen, so dass sie genau den Durchmesser der Springform besitzt und diese Teigplatte vorsichtig auf die Ricottafüllung legen. Die Ränder leicht zusammen drücken.
- Aus den übrigen Teigresten Formen ausstechen und den Kuchen damit nach Belieben dekorieren oder Plätzchen daraus backen.
- Die Teigdecke mit einem spitzen, scharfen Messer ein paar Mal einstechen.
- Das Ricottatörtchen im vorgeheizten Backofen bei 150°C ca. eine Stunde backen und dann im ausgeschalteten Ofen noch etwas setzen lassen.
- Mit Puderzucker bestreut servieren.
Man kann auch frisches Obst in die Ricottamischung geben. Dann aber die Backzeit 15 Minuten erhöhen, aufgrund der zusätzlichen Flüssigkeit.
Ein feines Törtchen, dass mit Kaffee oder Prosecco getrunken werden kann. Das macht es zu einem Gericht, dass zum Frühstück, Nachmittagskaffee oder zum Abendessen ebenso passt, wie als Dessert nach einem feinen italienischen Essen.
Überzeugt euch selbst, ich hol mir jetzt noch mal ein Stückchen!
Herzliche Grüße,
Vimala
He, ein Käsekuchenrezept, das mal völlig ohne das Wort cheesecake auskommt. Ich danke dir dafür und gratuliere dir dazu und natürlich zu dem herrlichen Kuchen, der wirklich lecker aussieht. Allerdings würde ich, wenn ich ihn benutzen ẃürde, keine 11 Päckchen Vanillinzucker nehmen, ich glaube das würde zu künstlich schmecken, dann lieber auf die Beerenvariante zugreifen und normalen Zucker nehmen. Ich mache auch immer Vanillezucker selbst und wenn ich das Gefühl habe, dass der Zucker nicht mehr so aromatisch ist, kommen die Schoten in Alkohol, der holt dann den Rest raus.
Danke für die lieben Worte und natürlich auch danke für den Hinweis. Du hast völlig Recht, 11 Päckchen Vanillezucker sind selbstverständlich viel zu viel. Ich werde das noch ergänzen und dann lieber die Variante normaler Zucker und das Mark einer Vanilleschote empfehlen. Alkohol als letzte Bastion für die Vanilleschoten ist großartig. Ich werfe die Schoten auch in eine Alkohol-Obst-Mischung, die ein paar Wochen stehen darf. Da kommt ein teuflisch gutes Likörchen bei heraus.
Du möchtest nicht zufällig ein kleines Cafe eröffnen? An manchen Tagen ist es grausam, diese Leckerein nur anzusehen ohne sie probieren zu können ;):
Ich würde so gerne, wenn ich könnte 🙂 Das ist mein Traum, seit ich 12 Jahre alt bin. Ein kleines Café mit nur wenigen Plätzen. Dazu Bücher und Zeitschriften, in denen man schmökern und die Zeit verstreichen lassen kann. Selbst gemachte Pralinen und ausgewählte Kuchen… hach ja. Ich fürchte, es wird ein Traum bleiben aber das Konzept liegt in der Schublade 🙂 Für irgendwann vielleicht.
Klingt wirklich wunderschön! Nach einem Ort an dem ich mich als Gast auch wohl fühlen würde.
Wer weiß, was das Leben noch so bereit hält :-*
80g Rum sind … Öhm … 80ml (konservativ geschätzt, es dürfte etwas mehr sein), sind 8 Pinchen … Na dann Prost! *g*
ja ich hatte beim Teig probieren (ich liebe rohen Mürbteig) auch kurzzeitig Sorge, ob das was wird. Aber der Geschmack am Ende ist nur noch ganz dezent 🙂
Liebe Vimala,
ach Käsekuchen ist schon eine tolle Sache und ich liebe liebe liebe Käsekuchen. Aber soll ich dir mal was verraten? Solch einen gefüllten Käsekuchen habe ich noch nie probiert! Und dann ist er auch noch mit Ricotta und Rum. Es klingt wie ein Gedicht! Welchen Ricotta hast du benutzt, wenn ich fragen darf? Den aus Kuhmilch?
Viele liebe Grüße,
Alina
Liebe Alina, ich habe ganz normalen Ricotta verwendet, den es bei uns im Bio-Supermarkt zu kaufen gibt. Den Namen kann ich dir demnächst gerne mal nennen. Es war aber Kuhmilch. Keine Büffelmilch oder Ähnliches. Probier den Kuchen ruhig aus, er schmeckt so lecker!!
Lg Vimala