Ich bin kein großer Fan von Müsli. Haferflocken und ähnliches eingeweicht in Milch oder Joghurt, bis alles ein Brei ist, Obst schnippeln für ein bisschen Biss – das ist mir in der Früh zu viel. Der aktuelle Trend der overnight Oats, also Haferflocken, die über Nacht eingeweicht werden, bis sie richtig breiig sind, sparen zwar die Arbeit am Morgen, sind für mich allerdings auch keine Alternative. Eigentlich frühstücke ich am liebsten Brot und Brötchen. Neulich habe ich aber meine ganzen Backzutaten durchgeschaut, die noch von der Weihnachtsbäckerei übrig geblieben sind und habe überlegt, wie ich die ganzen Nüsse, Haferflocken und Kerne möglichst schnell und einfach verarbeitet bekomme. Die Antwort: Granola!! Auf deutsch Knuspermüsli.
Genial einfach, und für mich die Möglichkeit, Müsli zu essen. Der Liebste isst sowieso unter der Woche jeden Morgen Müsli und hat in freudiger Erwartung auf Abwechslung in seiner Haferflocken-Obst-Milch-Routine leuchtende Augen bekommen.
Ich hingegen kann, wenn ich Lust drauf habe, statt Brot mein Apfel-Joghurt-Gemisch am Morgen mit ein paar Knusprigkeiten überhäufen.
Das Prinzip von Granola ist ganz einfach erklärt, man benötigt Haferflocken, Nüsse nach Belieben, etwas Fett, ein Süßungsmittel wie Honig, Agavendicksaft oder Ahornsirup, Salz und ein paar Gewürze, wie Zimt oder Kardamom, wenn man mag. Ansonsten kann man variieren wie man gerade lustig ist.
Das Fett (neutrales Pflanzenöl) sorgt dafür, dass alles schön röstet und nach dem Abkühlen knusprig bleibt. Das Süßungsmittel agiert als Klebemittel. Mit Honig braucht man starke Arme, Agavendicksaft und Ahornsirup erleichtern es ein bisschen, weil sich die Masse damit einfacher verrühren lässt. Die Prise Salz sorgt für ein runderes Aroma und sollte definitiv nicht weggelassen werden.
Alles gut verrühren und schön flach in eine große Backform geben. Ich nehme dazu einen großen Bräter, den ich mit Backpapier auslege. Man kann natürlich auch alles auf ein Backblech geben, davon lässt sich die Masse nur schlechter lösen und die Sauerei ist größer, man braucht mehr Zeit zum Putzen, ist dann schlecht gelaunt und das ist nun wirklich nicht der Sinn der Sache.
Möchte man größere Knusperstücke haben, lässt man die Masse einfach nach dem Backen abkühlen und zerbricht sie in die gewünschte Größe. Mag man bröseliges Knuspermüsli, dann einfach zwischendrin mal mit einer Gabel alles verrühren und auch direkt nach dem Backen schön auflockern. Ansonsten bleibt immer noch der Trick mit dem Plastikbeutel und dem Nudelholz. Falls man mal etwas Dampf ablassen möchte, das Müsli also in einen Gefrierbeutel geben, gut verschließen und ordentlich mit dem Nudelholz bearbeiten.
Nach dem Backen kann man auch noch getrocknetes Obst, Kokoschips oder Schokoladenstückchen unterrühren. Der Phantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt.
Das Müsli hält sich ein paar Wochen und behält auch seine Knusprigkeit.
Hier jetzt einfach mal meine Version, wenn ihr Fragen habt, kommentiert einfach unter diesem Post.
Knuspermüsli
(Für die PDF-Version hier klicken)
Zutaten
2 Tassen kernige Haferflocken
2 Tassen gehackte Haselnüsse (keine vorgerösteten nehmen, die werden sonst bitter)
1 Tasse Pistazien
1 Tasse Pinienkerne
1 Tasse Mandelblättchen
1 Tasse Sesam
1 Tasse Leinsamen
1/2 Tasse Sonnenblumenöl
1/2 Tasse Agavendicksaft
1 Prise Salz
3 EL Kakao
3 TL Zimt
Zubereitung
Backofen auf 160°C Umluft vorheizen. In einer großen Schüssel alle Zutaten ordentlich miteinander vermischen. Das kann ruhig 5 Minuten dauern. Eine große Auflaufform oder einen Bräter mit Backpapier auslegen und die Masse gleichmäßig dünn darauf verstreichen. So lange backen, bis alles goldbraun ist und wunderbar nach Zimt duftet. Das dauert ca. 30 Minuten, je nach Ofen. Zwischendrin ein bisschen mit einer Gabel durchmischen, damit alles gleichmäßig bräunen kann.
Nach dem Backen richtig abkühlen lassen, dann zerkleinern und luftdicht verpacken. Wenn man mag, kann man nach dem zerkleinern besagte Schokostückchen, getrocknetes Obst wie Feigen, Datteln, Rosinen oder Banenenchips unterrühren.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Herzliche Grüße, V.